David lebt eine Illusion. Niemand weiß, dass er die Nächte in einer Ruine im Wald verbringt. Dass seine Familie ihn verstoßen hat. Seine Mitschüler und seine Lehrer sehen nur, was er ihnen erlaubt zu sehen. Aber nichts ist schwerer, als sich selbst zu täuschen. Stück für Stück zerbricht David daran, ein fremdes Leben, den Traum eines geliebten Menschen, zu leben, weil ihm der Glaube an sich selbst fehlt.
Skoutz Award 2022 Shortlist „Contemporary“
Longlist tolino media Newcomerpreis 2022
für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene
#jugendbuch #verlust #trauer #schuld #einsamkeit #armut #obdachlos #depression #selbstverletzendesverhalten #freundschaft #sanftesglueck #hoffnung
Coming-of-Age, 220 Seiten
ISBN (Taschenbuch) 978-3-96966 887 0
ISBN (eBook) 978-3-7546 2549 1
Überall wo es Bücher gibt
Zwischen Scherben im Podcast meineLesung
In der Folge 141 des Podcast meineLesung gibt es einen extra langen Hörgenuss. Lauscht einigen Textpassagen und erfahrt mehr zum Hintergrund der Geschichte über das eingeflochtene Interview.
Schaut euch hier das YouTube Video zur Folge an oder ladet euch die Podcastfolge bei dem Anbieter eures Vertrauens herunter und hört gleich rein!
Rezension ToGo Stadtmagazin Berlin
Sie hat es schon wieder getan. Annemarie Bruhns überzeugt wieder mit einer Geschichte, die so kaum jemand angeht. Nach „Iosua“ blickt sie nun in die Abgründe der jugendlichen Seele, verletzt und nahe
dem innerlichen Selbstmord. David lebt eine Illusion. Niemand weiß, dass er die Nächte in einer Ruine im Wald verbringt. Dass seine Familie ihn verstoßen hat. Seine Mitschüler und seine Lehrer sehen nur, was er ihnen erlaubt zu sehen. Aber nichts ist schwerer, als sich selbst zu täuschen. Stück für Stück zerbricht David daran, ein fremdes Leben, den Traum eines geliebten Menschen, zu leben, weil ihm der Glaube an sich selbst fehlt. Die Autorin lebt das Buch förmlich und schafft es den Leser schuldig zu sprechen, immerhin tragen wir auch eine gewisse Mitschuld beim Wegsehen und unterkühlt ertragen. Immerhin leben wir in einer Leistungsgesellschaft, da ist kein Platz für das direkte Unterstützen, nur für das „drüber reden“. Kein leichter Stoff, aber was ist schon leicht im Leben. Meisterhaft geschrieben und hautnah inszeniert, so dass dieses Buch schon fast nach einem zweiten Innocent Award schreit.
Ausgabe 04/2022
Rezension von MaTom’s Bücherwelt
Davids Geschichte hat mich umgehauen und zutiefst berührt. Niemand ahnt, das die Welt von David in Scherben liegt. Er versucht den Schein zu wahren, doch immer mehr beginnt die Fassade zu bröckeln. Seine Mitschülern Finja bemerkt als erstes, das irgendwas nicht stimmt und versucht hinter die Mauer zu schauen. So beginnt diese unfassbar ans Herz gehende, heftige Geschichte, die mich mit voller Wucht erfasste und nicht mehr losgelassen hat. Beim lesen durfte ich über Finjas Schulter sehen und mit ihr ganz behutsam, fast zärtlich in Davids Gefühlswelt hinein schauen. Zumindest fühlte es sich genau so an und im Grunde wollte ich David einfach nur in den Arm nehmen. Finjas Versuche zu helfen haben mir den Atem geraubt und ich konnte meine Emotionen nicht mal halbwegs unter Kontrolle behalten. Zwischen tränenreichen Momenten spürte ich an einigen Stellen auch eine Wut im Bauch, die mich fassungslos und sprachlos machte.Unglaublich behutsam packte die Autorin, genau an den richtigen Stellen liebevolle Momente in die Geschichte und trotz des schwierigen Themas strahlte für mich das Buch eine wundervolle Hoffnung aus.
Das Fazit: Dieser tiefgründige Roman hat mich zutiefst berührt, emotional umgehauen und mir doch Hoffnung geschenkt. Von Herzen 5 von 5 Sterne für diese unvergessliche Geschichte.
LeserInnenstimmen
„Die Geschichte von David hat mich sehr bewegt. Es macht einem bewusst, wie wichtig es ist, auf sich selbst zu achten, aber auch auf Andere! Ein sehr gutes Jugendbuch. Berührend und wichtig, voller Trauer und Schmerz, aber auch Hoffnung.“
by Tessas Buchwelt
„Die Autorin beschreibt Davids Gefühlslage sehr gut, sodass der gesamten Geschichte eine wahnsinnig bedrückende Atmosphäre innewohnt. […] Alles in allem handelt es sich um ein tiefgründiges Buch voller Schmerz, das einem zusetzt und zeitgleich zum Nachdenken anregt. „
by Christina Unrau von realm.of.stories (auf Loveleybooks)
„Ruhig. Bedrückend. Düster. Ein sehr ruhiger und gleichzeitig bedrückender Roman, der zum Nachdenken anregt. Leseempfehlung meinerseits.“
by Sasa ray (auf Loveleybooks)
„Zwischenscherben“ ist ein Roman, in dem Verzweiflung, Hoffnung und Schuld die großen Themen sind.
by LiteraTueren (Blog)
Blick ins Buch
hoffnungsvoll
Davids Reaktion war minimal. Als würde er die Luft anhalten und abwarten, ob die Berührung real war oder nur seinem verwundeten Geist entsprach. Seine Augen blieben geschlossen, aber die Gesichtsmuskeln spannten sich an. Seine Atmung war weiterhin kaum wahrzunehmen, trotzdem war seine wachsende Unruhe spürbar.
berührend
Als er die Augen wieder öffnete, wusste er nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber das Wasser prasselte weiter heiß auf ihn. Seine Finger schlossen sich fest um die Haltestange und er musste sich zwingen, den tauben Griff zu lösen. Er stellte das Wasser ab, war aber nicht bereit, die Duschabtrennung zu durchschreiten. Die Blase, geschaffen aus Dampf, hüllte ihn wohlig ein und er wollte nicht hinaus in die kalte Realität.
düster
David spürte den Atem seines Stiefvaters im Nacken und zuckte unter dem eisigen Tonfall zusammen. Kälte kroch aus Davids Innern hervor und hüllte ihn ein. In Torstens Anwesenheit war er unfähig sich zu verteidigen. Obwohl dieser Mann immer schneidend und herrisch klang, falls er überhaupt mit ihm sprach, war David jedes Mal von seiner offenen Ablehnung aufs Neue enttäuscht.
schmerzhaft
Vor Wut zerbrach er den Bleistift in seiner Hand. Er starrte auf das Bild, das sich aus feinen Strichen geschaffen hatte, und stockte. Eine kleine Stubsnase und geschwungene Lippen. Einen friedlichen Ausdruck in den großen Augen. Den Rest der Stunde saß David regungslos, wie hypnotisiert von der Zeichnung, ohne sie richtig wahrzunehmen. Lange hatte er sich verboten zu zeichnen. Das Motiv, das sich ihm aufdrängte, war immer dasselbe und quälte ihn. Hell und schneidend fuhr der Schmerz ihm mitten ins Herz.