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Wohnen bedeutet Leben

Im März vor 2 Jahren wurde das Wohnungslosenberichterstattungsgesetz verabschiedet und auf der Basis wurde erstmalig eine Zählung durchgeführt.

178.000 Personen waren zum Stichtag 31. Januar 2022 in Deutschland wegen Wohnungslosigkeit untergebracht.

In dieser Nacht waren die Temperaturen in Berlin knapp unter 0 Grad. Wie viele Obdachlose gab es, die in dieser Nacht im Freien waren? Wie viele waren nicht in vorübergehenden Übernachtungsmöglichkeiten oder in Not- und Gemeinschaftsunterkünften.

Laut der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe könnten es insgesamt fast eine Million Betroffene geben.

Also noch 800.000 Personen, die die Nacht auf der Straße verbrachten.

Eine Wohnung – eine Adresse – ist die Grundlage zum Leben.
Für Arbeit. Für Bildung.
Für Sicherheit.
Für eine Zukunft.

#wohnung_los
Eine bundesweite Kampagne zur Überwindung von Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit

Heimatlos und hoffnungslos?

Obdachlos

Ungefähr 40.000 Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland sind wohnungslos. Ein Fünftel davon sind Minderjährige. Ein Drittel der Betroffenen leben ausschließlich auf der Straße und sind obdachlos.

Eine Studie des Deutschen Jugendinstitut brachte 2017 das erste Mal erschreckende Zahlen an die Öffentlichkeit.

Die Schicksale sind unterschiedlich. Ursachen liegen häufig in schwierigen Familienverhältnissen, begleitet von seelischer und körperlicher Gewalt.

So unterschiedlich die Vergangenheit ist, so ähnlich sind Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft. Normalität, Geborgenheit, Bildung und Arbeit. Vollwertig sein und fühlen. Einen Platz im Leben finden, an dem sie sein dürfen.

Wärme – innerlich wie äußerlich – ist ein Grundbedürfnis, an dem es leider häufig mangelt.



David lag in einem Schlafsack in einem heruntergekommenen Bungalow. Genau wie das Überbleibsel der ehemaligen Ferienanlage aus längst vergangener Zeit, die er als Unterschlupf nutzte, fühlte er sich wie eine leere, verlassene Hülle. Vergessen und verwittert mitten im Wald. Er zog die Arme enger an seinen Oberkörper. Umschlang sich und versuchte sich Halt zu geben. Mit den Händen fuhr er kräftig auf und ab, in dem Versuch Wärme zu erzeugen. Er fror erbärmlich. Aber die Kälte kam aus seinem Inneren und ließ sich nicht mit Stoffschichten verbannen.



Bei meiner Recherche zu Zwischen Scherben bin ich auf Hilfsorganisationen wie Off Road Kids, Karuna Family und Straßenkinder e.V. gestoßen, die unermüdlich Hilfe leisten. Aber es mangelt weiterhin an Aufmerksamkeit. Es fehlt Sichtbarkeit. Stimmen müssen lauter werden, Organisationen brauchen Unterstützung und aktive Mithilfe von der Politik, der Öffentlichkeit und jedem Einzelnen.