Mein Debütroman IOSUA – Ein Leben im Schatten gewinnt den Innocent Award „Buch des Jahres 2021″🏆🥳
Ich bin mega happy 🤩 schon die Nominierung hat mich unglaublich stolz gemacht und ich danke jedem Einzelnen für seine Stimme!
Vorallem, weil mir Iosuas Geschichte unendlich am Herzen liegt und „innocent“ perfekt zu einer Kernfrage der Geschichte passt.
Ist Joshua ein Schuldiger oder ein Opfer?
Joshua ist ein Krimineller mit Migrationshintergrund. Jedenfalls ist das der Stempel, der ihm aufgedrückt wird. Er selbst hat sich nichts davon ausgesucht. In Berlin geboren und aufgewachsen, versucht er seinen Namen Iosua ebenso wie seine rumänische Herkunft zu verdrängen. Aber sein Vater ist der brutale Kopf einer Diebesbande und Joshua steckt tief in einem Strudel von Unterdrückung und Gewalt. Als Taschendieb trifft er auf Isabelle. Sie dringt in seine Welt voller Dunkelheit und zum ersten Mal erfährt er Momente des Glücks. Doch sein Doppelleben ist gefährlich und ein erbitterter Kampf für seine Freiheit beginnt.
》Ein tolles Werk mit garantierter Gänsehaut
》Einfach fantastisch, wie nahe hier Herz und Herzlosigkeit beieinanderliegen.
》Eine berührende Geschichte, die zum Nachdenken anregt.
Wenn Kindern die Zukunft fehlt – die traurigen Fakten hinter dem Roman IOSUA – Ein Leben im Schatten
Über 55.000 Kindeswohlgefährdungen werden jährlich in Deutschland verzeichnet. Aber diese Hellziffer ist nur die traurige Spitze des Eisberges. Es ist kaum abzuschätzen, wie viele Schutzbefohlene im kalten Wasser schwimmen und versuchen, nicht zu ertrinken. Es ist ein Kampf um Aufmerksamkeit, um Fürsorge, um Liebe.
Mehr als die Hälfte der bekannten Fälle sind Vernachlässigungen, dazu kommen erschreckende Berichte über physische und psychische Gewalt. Sorgeberechtigte handeln grob fahrlässig, nutzen ihre Position aus oder ignorieren ihre Pflichten. In allen Fällen leiden minderjährige Schützlinge, und das nicht nur für den qualvollen Moment, in dem abschätzige Worte oder Prügel sie treffen. Die Spuren brennen sich nachhaltig in ihre Seele. Die Narben erinnern sie ein Leben lang an das erlittene Leid, einige sichtbar und viele verborgen.
Zumeist kommen Anzeigen aus dem Umfeld, von Personal aus Schulen, Kindergärten oder der Polizei. Aber was passiert, wenn es kein soziales Umfeld gibt, das sich kümmert? Wenn es von Gewaltverherrlichung und Ignoranz geprägt ist? Wer hilft Kindern und Jugendlichen, wenn sie aufgrund ihrer Abstammung von den Menschen im direkten Umfeld verachtet und vorverurteilt werden? Laut statistischen Auswertungen ist das Leben von Schutzbefohlenen in Großstädten besonders gefährdet. Über ein Viertel der deutschlandweiten Meldungen werden der Hauptstadt Berlin zugeordnet. Eine traurige Kennzahl von jährlich über 15.000 Fällen. Liegt es an der Anonymität in den Ballungsgebieten oder sind wir abgestumpfter, je mehr Menschen mit uns auf engstem städtischen Raum leben? Setzen wir Scheuklappen auf, wenn viele soziale Schichten und Menschen aus verschiedenen Ländern in einer Stadt aufeinandertreffen? Denken wir: Andere Kulturen, andere Sitten, und verschließen bewusst die Augen?
Mein Romancharakter Iosua wurde in Berlin, in Deutschland, geboren, aber seine Eltern waren rumänische Einwanderer in erster Generation. Und als wäre dieser Migrationshintergrund nicht
ausgrenzend genug, wusste jeder hinter vorgehaltener Hand, welchen Stand sein Vater im organisierten Verbrechen hatte. Hatte Iosua deswegen keine Chance? Wurden seine Fehlzeiten in der Schule deswegen akzeptiert wie eine logische Gesetzmäßigkeit? Wurden seine offensichtlichen körperlichen Verletzungen deswegen von Betreuern und Pädagogen übersehen und ignoriert? Keiner seiner Krankenhausaufenthalte führte zu einer Untersuchung wegen Verdacht auf Kindeswohlgefährdung.
Iosuas einziger Wunsch war unsichtbar zu sein. Irgendwie zu überleben. Lautlos ertrug er sein Dasein und funktionierte, wie es von ihm erwartet wurde.
Wie viele wahre Schicksale wie Iosua leben unter uns? Kinder können nichts für die Fehler ihrer Eltern. Sie können sich nicht aussuchen, in welche Familie sie hineingeboren werden. Aber wir können eine Gesellschaft formen, die nicht wegsieht. Wir müssen aufmerksam sein, Verdachtsmomente melden und eine helfende Hand reichen.